Xi’an – Eine kulinarische Rundreise durch das muslimische Viertel

Gestern haben wir die meiste Zeit des Tages damit verbracht, uns um die Zugtickets für die kommenden Fahrten zu kümmern. Ausgestattet mit Übersetzungen unseres Hotelmanagers sind wir voller Hoffnung zum Bahnhof gelaufen, standen am Ticketschalter an, tja und dann? Wir hatten unsere Reisepässe vergessen. Diese braucht man in China um Zugtickets zu kaufen. Also gings den ganzen weiten Weg zurück, Pässe geholt, wieder zum Bahnhof und unser Glück aufs neue versuchen. Wir hatten wirklich Glück, da die Bahnangestellte sowohl unsere Zettel verstand, als auch ein wenig Englisch konnte. Somit konnten wir, bis auf ein Ticket, alles vorab buchen. Für die übrig gebliebene Strecke gab es wieder mal keine hard-sleeper Plätze, nur hard seats. Und das ganze 19 Stunden lang?! Da nach langer Recherche auch kein Flug aufgrund der größeren Umstände und Kosten in Frage kam, haben wir dann notgedrungen, die übermäßig teuren soft-sleeper Plätze gebucht. Mal schauen, wie in China Bahnfahren 1. Klasse so ist… Wir werden auf jeden Fall berichten.

Danach haben wir noch die für Pingyao typischen Nudeln gegessen und sind dann auch schon zum Bahnhof gebracht worden. Es ging weiter mit dem Nachtzug nach Xi’an (übrigens die letzte Nachtfahrt per hard seat ;-)), Fahrtzeit 10 Stunden. Aber wir hatten sehr lustige und freundliche Mitfahrer, wodurch die Strapazen ein wenig gemildert wurden.

In Xi’an angekommen, wurden wir netterweise am Bahnhof abgeholt und konnten auch sofort in unser Zimmer (und das um 7 Uhr morgens!). Ja, dann erstmal duschen und schlafen :) Am Nachmittag haben wir eine kulinarische Rundreise durch das muslimische Viertel in Xi’an unternommen. Dort leben bereits seit dem 7. Jd. chinesische Muslime. Es ist eine besondere Stimmung, die man dort beim Herumschlendern erlebt: Händler preisen ihre Waren an, verhüllte Frauen spazieren umher, man entdeckt Moscheen, Metzger, allerlei Essensstände und vieles mehr. Sogar einen Eisverkäufer mit türkischem Eis, welcher dieses sehr witzig und gekonnt an Mann und Frau brachte.

Xi’an an sich ist eine relativ große Stadt mit circa 7,8 Millionen Einwohnern. Diese Stadt galt als Ausgangspunkt der Seidenstraße und war einst China´s erste Hauptstadt. Auch hier gibt es eine Stadtmauer, welche größtenteils intakt ist und eine Länge von 13,6 km misst. Sehenswert sind auch noch der Glocken- und Trommelturm. Der Glockenturm wurde ursprünglich zum Sonnenaufgang geläutet; das Pendant, der Trommelturm, zum Sonnenuntergang. Bekannt ist Xi’an vor allem für die Terrakotta-Armee.

Heute Abend durften wir dann in unserem Hotel Dumplings selber machen (und danach natürlich essen :)). Dumplings sind Teigtaschen. Die Füllung bestand aus Frühlingszwiebel, Hühnerfond, Knoblauch und Salz. Wir haben hier aber auch schon Dumplings mit Schweinefleisch-Füllung gegessen. Da sind wohl keine Grenzen gesetzt. Die Dumplings in China werden meist im Wasserdampf in speziellen runden Holzbehältern gedünstet oder auch frittiert. Heute gabs die gedünstete Variante. Es hat super viel Spaß gemacht und war auch richtig lecker! Interessant sind vor allem, selbst in China, die regionalen Unterschiede. In Peking hatten die Dumplings eine runde Form, hier in Xi’an sehen sie aus wie unsere Maultaschen. Bisher gab es dazu eine Soße, bestehend aus Chili-Öl und Essig, zum Dippen. Fazit: Es hat super viel Spaß gemacht und war auch richtig lecker!

4 Responses to Xi’an – Eine kulinarische Rundreise durch das muslimische Viertel

  1. Ingrid u. Siegfried sagt:

    Hallo,
    Wie erkennt ihr beim Abholen am Bahnhof wer euer Abholer ist und wo trefft ihr ihn?
    Wir freuen uns schon auf eure neu erlernten Kochkünste.
    liebe Grüße Ingrid und Siegfried

    • Thilo&Katharina sagt:

      Hallo ihr Beiden,

      die Abholer erkennen meist uns, da wir die einzigen ‚anderen‘ sind 😉 Außerdem hatten sie bisher immer ein Schild mit Namen dabei. Bisher hats noch immer geklappt :)

      Viele liebe Grüße
      Thilo&katharina

  2. Angelika H sagt:

    mmmmhhh, einfach lecker, man sieht wie viel Spaß das zubereiten allen Beteiligten macht, würde ich jetzt auch gerne probieren,
    besser als Käfer und co am Spieß !!!
    Liebste Grüße aus dem Allgäu

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