Ausflug nach Agra (Uttar Pradesh)

08.01.2014
Nachdem die Zugtickets für unsere geplante Fahrt nach Agra für sämtliche Klassen ausverkauft waren, haben wir uns für die 3 Tage einen privaten Fahrer gemietet. Der Preis hierfür entsprach in etwa den Ticketpreisen für den Expresszug, der jedoch nur um 6 Uhr in der Früh, einer für uns sehr ungemütlichen Zeit, gefahren wäre. So ging es für uns vier erst um 10 Uhr und einigen Stopps zum Tanken, Bäckerei, Starbucks und Steuern bezahlen los in Richtung Agra. Wenn man Dehli staufrei verlässt, könnte man Agra dank des gut ausgebauten dreispurigen Highways innerhalb 2,5 Stunden erreichen – wir benötigten etwas länger :) . Dafür bekamen wir tolle Einblicke in das indische Landleben. Auch die nebelverhangenen Felder haben etwas für sich.

Am ersten Abend konnten wir bereits von unserer Dachterrasse einen Blick auf das Taj Mahal werfen. Außer einigen frechen Affen waren wir fast alleine da oben. Da es aktuell in Agra wirklich eisige Temperaturen hat, haben wir außer dem Abendessen im Restaurant im Innenhof nichts mehr unternommen und uns in unsere noch viel eisigeren Zimmer verzogen.

 

09.01.2014
Da unser Hotel leider in der Zone, in der keine Autos wegen der Verschmutzung des Taj Mahals erlaubt sind, lag mussten wir nach dem Frühstück in erneuter Eiseskälte erst mal ein ganzes Stück zu unserem Auto laufen. Unser erstes Ziel des Tages war das Agra Fort, da wir uns den Taj Mahal-Besuch wegen des starken Nebels am Vormittag für später aufheben wollten. Das Agra Fort, auch Rotes Fort genannt, ist eine Festungs- und Palastanlage aus der Epoche der Mogulkaiser. Sie diente im 16. und 17. Jahrhundert als Residenz für die Moguln. Mittlerweile wurde die Anlage in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Interessant ist, dass ein Teil des Agra Forts heutzutage nicht für die Besucher zugänglich ist, da es militärisch genutzt wird. Der Name Rotes Fort bezieht sich auch hier wieder auf die roten Sandsteinplatten, mit denen die Mauern verkleidet wurden.

Das Wetter war nach dem Besuch des Agra Fort noch nicht wirklich besser und so beschlossen wir uns zu der nahegelegenen Jama Masjid (Moschee) fahren zu lassen. Dort angekommen versuchte man wieder mal von uns Eintritt zu kassieren. Es war uns aber sowieso zu kalt ohne Schuhe drin rumzulaufen und so beließen wir es bei ein paar Bildern von außen. Noch immer war keine Besserung des Wetters in Sicht, nächster Stop KFC –> Mittagessen :) . Unser Plan ging auf, das Wetter wurde besser und wir konnten zum Taj Mahal.

Nach etlichen Security-Checks standen wir dann mit großen Augen vor dem Eingangstor. Menschenmassen drängten sich um den besten Fotoplatz. Und anschließend um uns herum. Fotos mit Westlern sind wohl auch hier der Hit 😛 . Das Taj Mahal zählt zu den schönsten Bauwerken muslimischer Architektur in Indien. Es wurde in die Liste der 7 neuen Weltwunder aufgenommen. Das Mausoleum wurde von dem fünften Großmogul Shah Jahan für seine Frau Prinzessin Arjuman Bano Begum erbaut. Sie starb im Jahr 1631 bei der Geburt des 14. Kindes. Auf dem Totenbett wünschte sie sich von ihrem Mann ein Grabmal, das die Welt noch nicht gesehen hatte. Daraufhin wurde das Taj Mahal von ungefähr 20.000 Arbeitern errichtet. Das Material, größtenteils weißer Marmor, wurde aus ganz Asien mit über 1.000 Elefanten nach Agra gebracht. In den Marmor wurden 28 verschiedene Arten von Edel- und Halbedelsteinen, wie Jade, Lapis Lazuli und Diamanten, eingefügt. Fast jede einzelne Fläche wurde darüber hinaus mit Gravuren verziert. Das Taj Mahal selbst befindet sich auf einer 100 x 100 Meter großen Plattform und ist vollständig von einer Mauer umgeben. An den Seiten befinden sich eine Moschee und ein Gästehaus. Gegenüber des Mausoleums liegt das Eingangsgebäude. Zusätzlich wurde ein großer Garten mit einem kleinen See errichten, in dem sich der weiße Marmor spiegelt. Das Taj Mahal ist auch noch heute ein großes Symbol für Liebe und Leidenschaft. Viele frisch verheiratete Inder kommen in ihrer Flitterwochen hier her.

Die Eintrittspreise in Indien für die meisten Sehenswürdigkeiten berechnen sich übrigens nach Nationalität. Während Inder und so gut wie alle asiatisch aussehenden Menschen nur 20 Rupie Eintritt für das Taj Mahal bezahlen, müssen alle anderen 750 Rupie (!!!) dafür hinlegen. Beim Agra Fort ist das Verhältnis 10 : 300. Jaja, incredible India…

 

10.01.14
Unser Fahrer wollte am liebsten schon um 7 Uhr in der Früh zurück nach Delhi. Wir beschlossen aber erst um 10 Uhr loszufahren und einen Umweg zum Fatehpur Sikri zu machen. Dieser Stopp war schließlich in unserem „Tourplan“ vorgesehen. Fatehpur Sikri ist die ehemalige Hauptstadt des Mogulreiches. Die Bauten hier stehen unter dem Schutz der UNESCO und zählen zum Weltkulturerbe der Menscheit. Das dortige Fort gleicht dem Agra Fort, weshalb wir auf den Besuch verzichteten. Dafür sahen wir uns hier die Moschee von innen an. Beziehungsweise versuchten wir und alles in Ruhe anzuschauen. Wir wurden von Verkäufern belagert und bedrängt. Diese waren so hartnäckig und folgten uns auf Schritt und Tritt. Bis uns die Lust mal wieder vergangen war. Es hilft kein freundliches Nein, kein genervtes Nein und kein total unfreundliches Nein. Es wurde sogar noch an die Scheiben des Shuttlebusses geklopft, bis dieser endlich abfuhr.

Anschließend ging es zurück nach Delhi, wo uns der Feierabendverkehr erwartete.  Zur Feier des Tages bestellten wir Pizza bei Pizza-Hut, direkt ins Hotelzimmer 😉 . Leider war dieser Abend auch zugleich der letzte Abend mit Josie und Blayne. Aber wer weiß, vielleicht treffen wir uns im Süden nochmal 😀 .

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